Welche Kontraindikationen gibt es?

Bei folgenden psychischen Störungen nach ICD-10 ist elona explore nicht anzuwenden:

  • Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (ICD-10: F20-F29): psychische Erkrankungen, die durch grundlegende Störungen des Denkens und der Wahrnehmung charakterisiert sind. Typisch sind Störungen des Intellekts und des Bewusstseins, wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

  • Manische Episode (ICD-10: F30): psychische Störung, die durch eine anhaltende, gehobene Stimmung gekennzeichnet ist. Typischerweise geht sie mit Symptomen wie Selbstüberschätzung, stark vermehrtem Antrieb oder Größenwahn einher.

  • Bipolare affektive Störung mit hypomanischer oder manischer Episode (ICD-10: F31.0, F31.1, F31.2, F31.5, F31.6, F31.8, F31.9): psychische Störung, die durch mindestens zwei Episoden gekennzeichnet ist, in denen die Stimmung anhaltend gestört ist. Dabei besteht die Störung aus Episoden mit gehobener Stimmung und vermehrtem Antrieb (Hypomanie oder Manie) und/oder aus Episoden mit gedrückter Stimmung und vermindertem Antrieb (Depression). Während einer hypomanischen oder manischen Episode ist die Anwendung von elona explore kontraindiziert.

  • Depressive Episode mit psychotischen Symptomen (ICD-10: F32.3, F33.3): depressive Erkrankungen, die mit psychotischen Symptomen einhergehen. Typisch sind Störungen des Intellekts und des Bewusstseins, sowie Wahnvorstellungen, zum Beispiel Schuldwahn.

Begründung: Die Fokussierung auf innere Prozesse kann Wahnvorstellungen, Wahrnehmungsstörungen, paranoide Ideen oder Größenideen begünstigen. 

 

  • bei akutem suizidalen Risiko: elona explore sollte bei Vorliegen eines suizidalen Risikos nicht angewendet werden.

 

Bei folgenden Erkrankungen oder Einschränkungen sollte der/die Behandler/in konsultiert und gegebenenfalls auf die Ausführung bestimmter Übungen verzichtet werden:

 

  • kardiovaskuläre Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck in Ruhe, Herz-Kreislaufstörungen): die Beeinflussung der Herzfrequenz kann bei bestehender Herzfunktionsstörung problematisch sein.

  • pneumologische Erkrankungen: eine bestehende Ateminsuffizienz kann durch die Verringerung der Atemfrequenz bei Entspannung noch zusätzlich verstärkt werden, was zu dysphorischen Gefühlen führen kann.

  • komorbide schwere dissoziative Symptome: Imaginationsübungen könnten Dissoziationen auslösen.

  • Hypochondrische Störung: Übungen der progressiven Muskelentspannung können Symptome einer Hypochondrie aufgrund einer erhöhten Fokussierung auf den Körper verstärken. Die Übungen sind mit einem Warnhinweis versehen.

    Migräne: Übungen der progressiven Muskelentspannung eignen sich zur prophylaktischen Unterstützung bei Migräne, auf eine Ausführung bei akut bestehenden Beschwerden einer Migräne sollte jedoch verzichtet werden. Akute Symptome können durch eine Ausführung verstärkt werden. Die Übungen sind mit einem Warnhinweis versehen.

Eingeschränkte Wirksamkeit

Bei schwereren kognitiven Einschränkungen ist der Nutzen von einigen Übungen der elona explore Applikation gegebenenfalls vermindert. Für eine erfolgreiche Anwendung von elona explore sollten die Inhalte der Übungen von den Patient:innen memoriert und selbstständig eingeübt werden können. Der/die Behandler:in kann beurteilen, zu welchem Grad eine kognitive Einschränkung vorliegt.

Eine verminderte Wirksamkeit kann bedingt sein durch folgende Erkrankungen:

  • Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen (ICD-10: F00-F09): psychische Erkrankungen, die mit einer Hirnfunktionsstörung in Verbindung stehen (z. B. Demenz, Delir).

  • Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (ICD-10: F10-F19; außer F17.1, F17.2, F17.3): psychische Erkrankungen, die auf den Gebrauch einer oder mehrerer psychotroper Substanzen zurückgeführt werden können (z. B. Abhängigkeitssyndrom, akute Intoxikation oder Entzugssyndrom).